Die Herausforderungen digitaler Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen sind allgegenwärtig. Soziale Netzwerke, Games und diverse Online-Plattformen bestimmen, wie junge Menschen kommunizieren, lernen und ihre Freizeit gestalten. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) betont, dass ein einfaches Verbot sozialer Medien nicht die richtige Antwort auf diese Entwicklungen ist und präsentiert stattdessen eine breit angelegte Strategie für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.
Der LCH sieht in pauschalen Verboten – etwa eines kompletten Ausschlusses sozialer Medien für bestimmte Altersgruppen – keine wirksame Schutzmaßnahme. Jugendliche finden laut dem Verband häufig Wege, Einschränkungen zu umgehen, was die Effektivität solcher Verbote stark infrage stellt. Deshalb solle der Fokus auf Förderung von Medienkompetenz und verantwortlichem Verhalten liegen statt auf restriktiven Regeln.
In seinem neuen Positionspapier „Verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien“ entwickelt der LCH einen Ansatz, der drei zentrale Akteure ins Zentrum stellt – Schulen, Eltern und Politik.
Medienkompetenz soll fest in den schulischen Alltag integriert werden. Kinder und Jugendliche sollen lernen, digitale Räume kritisch und selbstständig zu nutzen. Dafür ist es notwendig, dass Lehrpersonen gezielte Weiterbildung und geeignete Lehrmittel erhalten, um digitale Themen pädagogisch fundiert vermitteln zu können.
Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Begleitung ihrer Kinder in der digitalen Welt. Der LCH fordert Angebote zur Stärkung der Erziehungskompetenz, etwa durch Informations- und Weiterbildungsangebote. Diese sollen Eltern helfen, die Herausforderungen sozialer Medien besser zu verstehen und aktiv mit ihren Kindern darüber zu sprechen.
Der Verband sieht auch die Politik in der Pflicht, klare gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Kinder und Jugendliche besser schützen. Dazu gehören Mechanismen zur Altersverifikation, Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten und Maßnahmen gegen manipulative Algorithmen, die auf maximale Nutzungszeit ausgerichtet sind.
Digitale Medien sind kein per se schädlicher Raum – sie bieten Lern-, Kommunikations- und Entwicklungsmöglichkeiten, die für junge Menschen relevant sind. Der LCH plädiert deshalb dafür, nicht auf eine isolierende Verbotslogik zu setzen, sondern junge Menschen kompetent und reflektiert im Umgang mit diesen Medien zu begleiten – in der Schule, zu Hause und in der Gesellschaft.
Anstatt soziale Medien für Kinder und Jugendliche grundsätzlich zu verbieten, setzt der LCH auf ein umfassendes Maßnahmenpaket, das Bildung, Erziehung und rechtlichen Schutz miteinander verbindet. Die Zielsetzung ist klar: Jugendliche sollen befähigt werden, digitale Räume sicher, selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu nutzen – mit Unterstützung der Schule, der Eltern und der politischen Rahmenbedingungen.
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